Gut zu Fuß mit den richtigen Schuhen
Ihre Füße sind das Zentrum Ihrer Mobilität und ermöglichen Ihnen einen aktiven Alltag. Dabei ist ein passender Schuh nicht nur die Basis für gesunde Füße, sondern auch für einen stabilen Bewegungsapparat. Wer nicht genügend Wert auf das richtige Schuhwerk legt, provoziert nach einschlägiger Einschätzung aller Orthopäden Rückenschmerzattacken, Fußprobleme und Knieschmerzen.
Solche Beschwerden führen zu erheblicher Beeinträchtigung der Beweglichkeit, die nur noch ein Orthopäde therapieren kann. Daher sollten Sie schon bei der Anschaffung Ihrer Schuhe darauf achten, dass zu Ihrem Fuß passend der möglichst am besten geeignete Schuh gewählt wird. Ein hochwertiger Schuh zahlt sich langfristig aus. Ein gut gefertigter Leisten ermöglicht Reparaturen und falls erforderlich auch eine mehrfache Besohlung.
Der Schuhkauf – Grundlage für Schmerzfreiheit
Die Wirbelsäule quittiert falsche Belastungen häufig mit Schmerzen oder chronischen Veränderungen. Neben Faktoren, wie einer Fehlhaltung, Vorerkrankungen oder Übergewicht, können auch die Schuhe Ihrem Rücken, den Knien oder Ihren Gelenken schaden. Darum wäre es ratsam, Ihre Füße mit Schuhen zu versorgen, die Halt bieten, den natürlichen Abrollvorgang beim Gehen unterstützen und zur Entlastung der Wirbelsäule beitragen können. Insbesondere wenn Sie bereits von einem Orthopäden behandelt werden und unter Rückenschmerzen oder Knieproblemen leiden, müssen Sie durch das getragene Schuhwerk dazu beitragen, Ihren Bewegungsapparat zu entlasten.
Wir beraten Sie in diesem Fall gerne ausführlich über die Anforderungen, die Ihr Schuh erfüllen muss.
Zu den Hauptkriterien des perfekten Schuhs zählen passgenaue Länge, Breite, Sohlenbeschaffenheit und die Form des Leisten. Demnach sollte der Fuß Stabilität erhalten und zugleich seine Abrollfähigkeit behalten. Eine Kombination aus Dynamik und Sicherheit wäre deshalb ideal. Auf diese Weise können Ihre Füße bei der Schritteinleitung unterstützt werden und die beanspruchte Muskulatur kommt in physiologischer Weise zum Einsatz. Außerdem benötigt das Schuhwerk eine rutschfeste Sohle, um einen stabilen Gehvorgang zu begünstigen.
Falls Sie mit Knieschmerzen oder Wirbelsäulenbeeinträchtigungen vorbelastet sind, kann eine dämpfende Sohle oder ein integriertes Fußbett eine wohltuende Entlastung mit sich bringen. Gleichzeitig sollten Sie vorab überprüfen, ob der Schuh für das Tragen von orthopädischen Einlagen geeignet ist. Selbstverständlich müssen Sie bei Ihrer Entscheidung aber auch die Art des Schuhwerks bedenken, denn manche Varianten sind für Ihre Gelenke gänzlich unvorteilhaft.
Das falsche Schuhwerk – Auslöser für mannigfaltige Beschwerden
Jeder Orthopäde weist darauf hin, dass die Gesundheit der Wirbelsäule und die aktuelle Schuhmode sehr häufig nicht miteinander harmonieren. Viele Kollektionen bestechen eher optisch als in einer fußgerechten Ausführung. Gerade Schuhe mit hohen Absätzen sind auf Dauer schädlich für den Rücken, weil aus der unnatürlichen Verlagerung des Körperschwerpunktes eine vermehrte Beckenkippung resultiert, die zu Beschwerdezunahme eines Rückenleidens führen kann. Sie müssen aber nicht vollständig auf High Heels verzichten, solange Sie nicht unter Knieschmerzen oder Rückenbeschwerden leiden. Sie sollten Ihre „Hacken“ jedoch nur stundenweise tragen und Ihren Füßen im Anschluss Erholung erlauben. Ebenso ist es mit Laufschuhen, die gezielt für das Training konzipiert wurden. Insbesondere ambitionierte Läufer sollten parallel mehrere Paare Laufschuhe benutzen, um eine einseitige Belastung zu verhindern.
Schuhe mit einer harten ungepolsterten Sohle können aus Sicht des Orthopäden Gelenkbeschwerden verstärken. Sie federn Ihren Fuß nicht ab. Deshalb übertragen diese Stauchung und vertikale Stoßbelastung stärker ins Bein, die Beckenregion und in die Wirbelsäule. Insbesondere Knie-, Hüft- und tiefer Rückenschmerz können zunehmen und erfordern die Konsultation Ihres Orthopäden.
Allerdings bieten Schuhe mit einer profillosen Ledersohle nicht selten auch Vorteile bei Hüft- und Kniearthrosen. Durch die geringere Reibung der Sohle gelingt die Schritteinleitung und die Lastaufnahme beim Gehen häufig besser als bei einem Schuh mit starkem Profil. Deshalb sollten sie immer beide Varianten der Schuhversorgung für längere Gehstrecken testen und individuell auf Ihre Situation abgestimmt entscheiden, welchen Schuh Sie für die jeweilige Anwendung am besten einsetzen.
Um Ihrer Wirbelsäule und Ihren Füßen hingegen den Weg zu einem ermüdungsfreien Gehen und der korrekten Haltung zu ebnen, wäre es sinnvoll, gewisse Präventivmaßnahmen zu ergreifen.
Tipps für den Bewegungsapparat – Prävention für Hüfte und Knie
Bei jedem Schuhkauf sollten Sie berücksichtigen, dass Ihre Füße im Tagesverlauf anschwellen. Vor allem wenn Sie viel laufen oder hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Darum wäre es ratsam, Schuhe erst am späteren Nachmittag nach längerem Stehen und Gehen zu kaufen.
Im Stehen besteht ein natürliches Gefälle von der Ferse bis zur Großzehe von ein bis zwei cm. Dieses sollte in der Schuhkonfiguration beibehalten werden. Besondere Fußformen, insbesondere der Hohl- und der Knickfuß, bedürfen einer guten Abstützung der Rückfußbox. Schuhe ohne Fersenkappe lassen eine stabile Fersenkonstruktion nicht zu und sind deshalb oft für längere Trageepisoden ungeeignet. Schuhe mit einem negativen Rückfußgewölbe kehren das natürliche Fußgefälle um und können zu Rückenschmerzen führen. Durch häufiges Tragen solcher Schuhe kann der plantare Fersensporn entstehen und Beschwerden verursachen.
Barfußlaufen fordert den Fuß besonders auf unebenem Grund und trainiert die Fußrückenmuskulatur. Gute Erfolge erzielen Sie auch beim Schwimmen. Gezieltes Training mit Flossen ermöglicht beim Kraulbeinschlag einen positiven Einfluss auf die Tibialisgruppe (zuständig für die Füßlängswölbung). Der Brustbeinschlag trainiert in der Phase der Schwunggrätsche die Peronaeusgruppe und hilft der Ferse sich gerade aufzurichten.
Ähnliche Resultate erzielen Sie beim Radfahren durch den Einsatz von Klickpedalen. Wenn Sie nicht nur treten, sondern auch ziehen, kräftigen Sie die Fußrückenmuskulatur und stärken zusätzlich die knie- und hüftumgreifenden Muskelketten.
Bei einem Schuhkauf sollten Sie sich grundsätzlich Zeit nehmen und durchaus mehrere Paare Schuhe probieren, bevor Sie sich entscheiden. Ihre Füße werden es Ihnen danken!